Motivation, Auftakt
Meine Forschung war
nur möglich durch eine bereitwillige Unterstützung vieler Augenzeugen in nah und fern.
Auch die örtliche Presse begleitete mein Vorhaben mit Interesse. Zahlreiche Zuschriften und Anrufe
erhielt ich nach der ersten Veröffentlichung eines Artikels im
Wochenkurier (Juli 2006). Darin
wird meine Motivation zum Thema "Tiefflieger" beschrieben.
Zuspruch und Unterstützung
Die große Unterstützung durch
viele Dresdner,
die sehr oft mit der Bitte zur unbedingten Weiterführung des Themas
verbunden war,
hat mich in meiner Arbeit motiviert. Ich mußte mich nicht mühen. Die Bereitwilligkeit zur Auskunft oder zu einer Begegnung war
überwältigend.
Vielen Dresdnern war es direkt ein Bedürfnis, sich noch
einmal mit jemandem über ihre Erinnerungen aussprechen zu
können. Einigen von ihnen gingen dabei die damaligen Geschehnisse wieder sehr nahe.
Andere vermittelten mir Bekannte und Freunde, die ebenfalls Augenzeugen des
Geschehens waren oder schickten mir Hinweise auf Quellenmaterial bzw.
Kopien davon. So wurde die Erfassung vieler Augenzeugenberichte
fast zu einem Selbstläufer.
Dies zu schreiben ist für mich - bei aller
Zielstellung zu wissenschaftlicher Sachlichkeit - keine Worthülse,
sondern zutiefst erlebte und berührende Realität.
Zwischenbericht 2007
Erstmals auf dem
Dresdner Geschichtsmarkt 2007
hielt ich einem Vortrag mit dem Titel "Tiefflieger-Dresden 1945",
nachzulesen als
Zwischenbericht 2007
meiner Forschung. Dazu erschien in der
Sächsischen Zeitung
am 19.3.2007 ein Beitrag. Diese Veröffentlichung war erneuter Anlaß
für zahlreiche Zuschriften und Meldungen an meine Adresse.
Um auch die Erinnerungen von
Flüchtlingen zu erfassen, die sich damals in Dresden aufhielten,
veröffentlichte die Zeitschrift "Der Schlesier" einen von mir verfaßten
Augenzeugenaufruf. Daraufhin erhielt
ich deutschlandweit Zuschriften, auch aus Nachbarstaaten und den
USA.
Ergebnisse 2009
Im Jahr 2009 veröffentlichte ich
auf dem Dresdner Geschichtsmarkt
2009 am eigenen
Präsentationsstand die
Ergebnisse 2009
meiner mehrjährigen Forschung. Dazu gehört auch eine anschauliche Darstellung in
Form eines Stadtplans und eine
Auflistung mir bekannt gewordener
Toter und Verwundeter durch Tieffliegerbeschuß.
Wiederum veröffentlichte die
Sächsische
Zeitung am 30.3.2009 dazu einen ausführlichen Beitrag.
Die schriftliche
Ausarbeitung meiner Ergebnisse habe ich der Dresdner
Historikerkommission zukommen lassen.
Ich hoffte auf eine
gemeinsame,
förderlich kritische Zusammenarbeit bei der Lösung der zu
untersuchenden Tieffliegerfrage. Einzige Reaktionen waren eine Rückäußerung des
Kommissionsmitgliedes Dr. Boog vom 25.4.2009, dem ich daraufhin einen
Antwortbrief schrieb, sowie die
inhaltlich ganz offensichtliche Einflußnahme des Dr. Schnatz auf einen Zeitungsjournalisten, der in einem
Artikel der
SZ vom
10.6.2009 mein Forschungsergebnis entsprechend kommentierte. Der
Leser möge sich ein Urteil bilden.
Meine erneute Anmeldung des Themas "Tiefflieger"
zum Dresdner Geschichtsmarkt 2010 wurde von dessen Vorstand
ohne
Begründung abgelehnt. Zeitnah zum Veranstaltungstermin fand im
Dresdner Rathaus die Veröffentlichung der
Endergebnisse der Historikerkommission statt.
Literatur, Netzpräsentation
Dank der freundlichen Unterstützung durch
Dr. Wolfgang Schaarschmidt ist mein Forschungsergebnis als Anhang in
seinem Buch (Dresden 1945, Daten-Fakten-Opfer; 2. Auflage, Graz 2009)
erschienen und somit auch in der geschichtswissenschaftlichen
Fachliteratur verankert.
Seither arbeitete ich an der Gestaltung
der Netzpräsentation dresden-dossier1945.de und erhoffe mir, besonders zu
den anstehenden Forschungsfragen, die Unterstützung einer breiten
Öffentlichkeit.
Gert Bürgel
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Definition und
Aufgaben
der Geschichtswissenschaft
In der Geschichtswissenschaft geht es
darum, das vorhandene Wissen über Geschichte nicht nur zu wahren und zu
verbreiten, sondern zu mehren. Der historische Stoff und das historische
Material sind prinzipiell unendlich, da immer neue Quellen und
Sichtweisen auf die Vergangenheit entstehen.
Das Erforschen und
Vertiefen stehen im Vordergrund ihrer Arbeit.
Stets geht der Forscher
● mit einem
bestimmten Erkenntnisinteresse, einer Frage-stellung, an seinen
Gegenstand heran,
● sammelt und
sichtet dann die verfügbaren Quellen,
● interpretiert
diese nach den methodischen Regeln des Faches
und stellt
zuletzt seine Ergebnisse dar, um sie in der Öffentlichkeit zur
Diskussion zu stellen.
Wie in jeder Wissenschaft besteht
Erkenntniszuwachs auch in dem Versuch, Irrtümer und Einseitig-keiten
früherer Forscher aufzudecken und zu korrigieren (Forschungsgeschichte).
Die Fragen, die an die Vergangenheit gestellt werden, ändern sich im
Laufe der Zeit. Oft hängen sie mit neuen sozialwissenschaftlichen
Theorien zusammen, in deren Licht sich die Quellen und Zusammenhänge
anders deuten lassen.
Quelle:
Wikipedia, Version
(Hervorhebungen nachträglich)
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Herbert Weber, Iserlohn
Aus einer Korrespondenz vom
6.5.2006 mit Dr. Schnatz:
„Die Probleme in der
Auseinander-setzung mit diesem Teil der Geschichte, wie mit der
Geschichte überhaupt, erleben wir ständig. Wir sollten uns dabei nicht
entmutigen lassen. Wir werden zwar nie zur vollen Wahrheit gelangen,
aber jeder Schritt, und sei er auch noch so klein, ist ein kleiner
Baustein zur erfolgreichen Annäherung und damit zur besseren
Geschichts-bewältigung. Das sind wir vor allem den nachfolgenden
Generationen schuldig.“
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